Voraussetzung für die Buchung dieser Ausbildungsphase ist der vorherige Besuch eines EEH-Einführungskurses oder eines EEH-Fachtages.
Die Einführungskurse können an einem beliebigen EEH-Standort in Deutschland oder im Ausland besucht werden. Diese einführenden Veranstaltungen sollen die Gelegenheit bieten, um sich einen ersten Überblick über die Inhalte, Einsatzbereiche und Methoden der Emotionellen Ersten Hilfe (EEH) zu verschaffen.
Zielgruppe
Die Ausbildung zur Basic Bonding-Leiter*in (EEH-Phase I) richtet sich an Menschen, die im Feld der Frühprävention und Elternbildung tätig sind. Viele Inhalte der Weiterbildung lassen sich in der individuellen Entwicklungs- und Krisenbegleitung von Eltern und Säuglingen im klinischen und ambulanten Kontext gut einsetzen (z.B. Wochenbett-Begleitungen; Geburtsvorbereitung für Eltern; Still- und Bindungsförderung).
Besonders geeignet ist diese Weiterbildung für Menschen, die bereits mit Eltern-Kind-Gruppen bzw. in der Elternbildung tätig sind, wie z.B. Leiter*innen von Babymassage-Gruppen, PEKIP-Kursen, DELFI-Kursen o.ä., und nun ihr Methodenspektrum erweitern wollen.
Die 1. Phase der Ausbildung in Emotioneller Erster Hilfe beginnt mit den Basiskursen im Bereich der körperorientierten Bindungsförderung (Basic Bonding) und ist ein neues Modell der körperorientierten Bindungsförderung, welches sowohl in der Einzel- wie Gruppenarbeit mit Eltern, Säuglingen und Kleinkindern (von 0-3 Jahren) eingesetzt werden kann. Im Zentrum des Basic Bonding-Modells steht die Unterstützung der elterlichen Bindungsfähigkeit durch respektvolle Körperarbeit, Schulung der körperlichen Selbstwahrnehmung sowie Vermittlung von bindungsrelevantem Wissen über die Entwicklung und Körpersprache der Säuglinge und Kleinkinder. In diesen Basiskursen werden die Auszubildenden in die praktischen und theoretischen Grundlagen der Krisen- und Entwicklungsbegleitung der EEH eingeführt:
Nach der 1. Ausbildungsphase besteht die Möglichkeit, mit der Zertifizierung zum/r Basic Bonding-Leiter*in abzuschließen. Die Auszubildenden erhalten damit einen freien und kostenfreien Zugang zu einem Info-Paket, in dem sie Anleitungen, Präsentationen und Layouts zur Durchführung und Bewerbung der Basic Bonding-Elternkurse finden.
Die Ausbildung zum/r Basic Bonding-Leiter*in setzt sich auf folgenden Modulen und Workshops zusammen:
Bindung durch Berührung (BdB)
3 Workshops à 3 Tage (9 Tage)
Emotionelle Erste Hilfe - Modul I (EEH-I)
2 Workshops à 3 Tage (6 Tage)
Gruppen, Bindung und Integration
1 Workshop à 3 Tage
Video-Analyse und Eltern-Kind-Begleitung
1 Workshop à 3 Tag
Gesamtumfang = 21 Workshop Tage
Die Module können in dieser Phase entweder in einer geschlossenen Ausbildungsgruppe gebucht oder auch modular einzeln gebucht werden. Wir empfehlen dabei die oben aufgeführte Abfolge. Die Module können kompakt in einem Jahr oder verteilt auf zwei Jahre besucht werden. In Modularen Ausbildungszusammenhang muss man sich nicht für alle Module auf einmal verpflichten. Es ist möglich, mit BdB oder EEH-I einzusteigen. Diese beiden Kurse sind nötig um die weiteren Kurse zu besuchen.
Zertifizierung
Um die Zertifizierung nach Abschluss der Phase I zu erhalten, müssen die Auszubildenden nach den Basismodulen im Rahmen des «Videoanalyse-Kurses» eine Videoaufnahme einer körperorientierten Interaktionsbegleitung von Eltern und Baby anfertigen und in der Gruppe präsentieren und reflektieren.
Für eine Zertifizierung sind insgesamt 9 Selbsterfahrungseinheiten in Gruppe und/oder Einzelselbsterfahrung in einem Verfahren der körperpsychotherapeutischen Psychotherapie nachzuweisen, um ein tieferes Verständnis für die bindungsbasierte Arbeit und für sich selbst zu
erhalten. Ebenfalls müssen 3 Supervisionseinheiten geleistet werden.
Methodentraining
Zu den einzelnen Ausbildungsblöcken werden so genannte Methodentrainings angeboten. Diese Treffen dienen der Vertiefung und praktischen Einübung der neu erlernten Methoden der Emotionellen Ersten Hilfe. Zugleich besteht in den Methodentrainings die Möglichkeit, spezifische Fragen aus Fallbegleitungen vorzustellen und im Rahmen der Gruppe zu besprechen.
Die Methodentrainings werden von EEH-Trainer*innen oder Ausbildungs-Assistent*innen geleitet und angeboten. Für die Zertifizierung ist die Teilnahme an mindestens 2 Methodentrainings verpflichtend. Die Teilnahme an einem Methodentraining wird mit 0,5 Supervisionseinheiten für 3 Stunden angerechnet. Es werden maximal 3 Methodentrainings als Supervisonseinheiten anerkannt.